CDU Kreisverband Darmstadt-Dieburg

CDU-Kreistagsfraktion Darmstadt-Dieburg stellt Konzept zur Gründung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) im Landkreis Darmstadt-Dieburg vor: „Versorgung sichern – Vielfalt erhalten“

Im April dieses Jahres wurde durch den Kreistag des Landkreises Darmstadt-Dieburg mehrheitlich die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Ober-Ramstadt beschlossen. In diesem Zusammenhang wurde dem Kreistag durch den Landrat Klaus Peter Schellhaas die Vorlage eines Konzeptes zum generellen Umgang mit der Gründung von MVZ im Landkreis versprochen. „Da dieses Versprechen leider bis heute noch nicht eingelöst wurde, hat die CDU-Kreistagsfraktion Darmstadt-Dieburg ein eigenes Konzept erarbeitet, wie zukünftig mit der Gründung von MVZ durch den Landkreis umgegangen werden soll“, leitet der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Lutz Köhler ein.
Das oberste Ziel sei, die flächendeckende und wohnortnahe Versorgung der Kreisbevölkerung durch qualifizierte Ärzte sicher zu stellen. „Dabei legt die CDU-Kreistagsfraktion den Schwerpunkt auf die Stärkung und Förderung der Ansiedelung von selbstständigen Ärzten“, so Köhler. „Die Gründung von MVZ soll nur dann erfolgen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden.“ Eine besondere Bedeutung bei der Gründung von MVZ habe die Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Einheit. In Anbetracht der wirtschaftlichen Situation des Landkreises sei es nicht verantwortbar, verlustträchtige Unternehmen zu gründen. Außerdem müsse bei der Gründung von MVZ auf eine gerechte Verteilung des Engagements des Landkreises nach dem jeweiligen Bedarf der Kreiskommunen geachtet werden.

„Um die Ziele zu erreichen, können wir uns vorstellen, dass der Landkreis Ärzte bei der Praxisgründung durch Existenzgründerdarlehen, bei der Wohnungs- und  Praxissuche oder bei der Suche nach einem Platz in einer Kinderbetreuungseinrichtung aktiv unterstützt“, fordert Köhler. Die hierfür aufgewendeten Mittel dürften bei weitem günstiger sein, als die Gründung eines MVZ durch den Landkreis.
Sollte trotzdem eine Gründung eines MVZ unumgänglich sein, sei vor allem darauf zu achten, dass die Veräußerer eines Arztsitzes sich ernsthaft bemüht haben, einen Praxisnachfolger zu finden. Außerdem sollen die Veräußerer des Arztsitzes nach dem Willen der Christdemokraten nicht länger als sechs Monate im MVZ beschäftigt werden. Darüber hinaus sei darauf zu achten, dass der Kaufpreis des Arztsitzes unter dem Marktniveau liegt.

„Für uns ist entscheidend, dass das MVZ keinen Rückschritt in der Versorgung der Patienten darstellen darf. So müssen die Qualität der Behandlung, die Bereitschaft zu Hausbesuchen und die Öffnungszeiten mindestens das Niveau der vorherigen Praxen erreichen“, stellt Köhler klar. Weiterhin sei Wert darauf zu legen, dass den angestellten Ärzten ausreichend Gestaltungsspielräume für einen effizienten und modernen Praxisbetrieb eingeräumt werden. „Über eine Gewinnbeteiligung soll die Leistungsbereitschaft der angestellten Ärzte gefördert werden. Eine starke Zentralverwaltung, die aus dem Landratsamt versucht in den Praxisalltag einzugreifen, lehnen wir ab“, so Köhler abschließend.