CDU Kreisverband Darmstadt-Dieburg

„Meister und Fachwirte können eine bundesdeutsche Hochschule besuchen“, resümierte der Parlamentarische Staatssekretär Andreas Storm vergangene Woche beim Lehrerarbeitskreis - ACDL Darmstadt und Darmstadt Dieburg

Letzte Woche war der Parlamentarische Staatssekretär und Bundestagsabgeordneter Storm (CDU) zu Besuch bei der Arbeitsgemeinschaft Christlich Demokratischer Lehrer (ACDL).

Der Zugang zum Besuch einer Hochschule in Deutschland ist neuerdings für Meister, Fachwirte und Personen mit gleichwertigen Abschlüssen nach Absolvierung einer dreijährigen Berufsphase möglich. Damit ist die Durchlässigkeit des Bildungssystems gewährleistet und die vormals einzige Möglichkeit über das Abitur bzw. Fachhochschulreife diesen Berufsweg einzuschlagen hinfällig. Die stark an der Praxis orientierten Abschlüsse wie der Meistertitel können über ein Studium einen theoretischen Unterbau erlangen. Der Bund unterstützt diesen beruflichen Werdegang mit attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten in Form von Aufstiegsstipendien. Derzeit wurden 1500 Stipendien vergeben.

Ein weiterer Meilenstein, der vom Bundesministerium für Bildung initiiert wurde, war der ins Leben gerufene „Berufsschul-Pisa Test“ für den Ausbildungsberuf KFZ-Mechatroniker. Dabei soll verglichen werden, ob der in der dualen Berufsausbildung erworbene Gesellenbrief mit italienischen und/oder schwedischen Ausbildungen vergleichbar ist. Diese Ausbildung wird in Schweden beispielsweise an einer Hochschule vermittelt. In Deutschland hingegen ist die hiesige Berufsschule in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer verantwortlich. Es werden jeweils die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der „Gesellen“ geprüft, die schon drei Jahre in dem vorgenannten Beruf arbeiten. Man darf gespannt sein, wie unser duales System im Vergleich abschneiden wird.

Auch Schwachpunkte innerhalb der doch so erfolgreichen deutschen dualen Ausbildung wurden im Publikum rege diskutiert. Die im Laufe der Jahre und Jahrzehnte stattfindende Spezialisierung in den einzelnen Berufen, hat zu einer nicht immer optimalen Umsetzung in den Beruflichen Schulen vor Ort geführt. Inhalte, die in drei und mehr Ausbildungsberufen parallel unterrichtet werden, könnten ressourceneffizient von einer Lehrkraft vermittelt werden. Auch neue Professionen wie der Beruf der/des Speiseeisherstellerin/ers lässt nicht immer den Sinn des neuen Ausbildungsberufs für die Anwendbarkeit in der beruflichen Praxis erkennen.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Praxiserfahrungen von Lehrkräften aus unterschiedlichen Schulformen. So wurde die Förderung von schwachen Hauptschülern bzw. Schülern ohne Abschluss über die Bildungsmaßnahmen SchuB („Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb“) sowie EIBE („Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt“) erläutert. Hohe Praxisanteile in beiden Maßnahmen, d. h. die Einbindung von berufsschulischen Lehrwerkstätten sowie Praktika in Unternehmen motivieren die Jugendlichen einen allgemein bildenden bzw. berufsbezogenen Abschluss zu machen und in eine Lehre einzutreten. Die finanzielle Unterstützung dieser Maßnahmen durch europäische Gelder des ESF (Europäischer Sozialfonds) lässt eine besondere Förderung der Schüler über sozialpädagogisches Personal zu.

Quelle: ACDL Darmstadt-Dieburg